Top 5 – was tun in Istanbul

In den vergangenen Jahren war ich insgesamt vier Mal in Istanbul. Das erste Mal als Studentin auf Summer School, wir wurden die ganze Zeit durch die Gegend kutschiert und hatten wenig Zeit die Stadt selbst zu erkunden. Dann zwei Mal beruflich, wobei es beide Male genug Zeit für ausgiebige Stadterkundungen gab, einen Tag auch wirklich als Urlaub (Teil einer Aida-Reise). Da ich immer sehr von der Stadt und den Menschen dort schwärme und nach Tipps gefragt werde, habe ich mal meine absoluten Top 5 notiert. Diese und einige weitere Tipps, wie das Mandabatmaz, habe ich in dieser Karte zusammen gefasst: Istanbul-Must-Dos.

IMG_11391. Hin-und-Her durch Beyoğlu

Die İstiklal Caddesi ist an sich schon eine sehr sehenswerte Straße. Das Gewühle aus Touristen, Einheimischen, Maronenverkäufern und Saftläden (im wörtlichen – ich empfehle den Granatapfelsaft – als auch im übertragenen Sinne) gibt sehr schön das Istanbul-Gefühl wieder. Wer in Istanbul shoppen will, findet hier alle namhaften Marken, schöne Boutiquen kommen vor allem in Richtung Galata-Turm. Viel spannender ist es aber, in die kleinen Seitenstraßen rechts und links zu gehen. Sie sind vollgepackt mit Restaurants, Cafés und wundervollen Läden.

 

 

Cezayr Sr - auf französische Gasse gestyltes Strässchen

Cezayr Sr – auf französische Gasse gestyltes Sträßchen

2. Çay mit Aussicht

Auf dem Weg durch die Gassen von Beyoğlu sollte man immer Ausschau nach „Terrasse“-Schildern halten. Diese Terrassen können nämlich in drei Himmelsrichtungen (Norden ist doof) wundervolle Ausblicke auf Stadt, Bosporus und Goldenes Horn eröffnen. Meine Empfehlung für alle, die nicht selber suchen wollen, ist das Litera. Das Bistro ist über dem Goethe Institut in der Yeni Carsi Cad, die vom Galatasary Gymnsium (zu erkennen am übergroßen gußeisernen Tor) nach Süden abgeht. Geht man übrigens die nächste Straße links, findet man rechts eine französisch gestylte Gasse (auf dem Foto) mit lauter kleinen „französischen“ (Crepes mit Köfte) Cafés.

 

 

IMG_12553. Nachtisch muss sein

Türkische Süßigkeiten sind nicht jedermanns Sache, müssen aber definitiv ausprobiert werden. Eine riesige Auswahl bietet Karaköy Güllüoğlu, gleich Gegenüber des Passagiereingangs vom Kreuzfahrthafen (wenn man mit Aida und Co. hier übernachtet drängt es sich quasi als Nachtisch nach dem Abendessen auf). Ein Glas Çay dazu ist quasi unerlässlich, als etwas bitteres Gegengewicht zum übersüßen Baklava.

 

 

 

 

 

Auf der Brücke wird geangelt, darunter kann man herrlich den Sonnenuntergang sehen.4. Sonnenuntergang überm Bosporus – mit Efes

Ja, es ist absolut touristisch. Aber ein Efes in/auf/unter (was ist denn da korrekt?) der Galata-Brücke zu trinken muss sein! Keines der Lokale kann ich empfehlen, alle sind gleichermaßen teuer und freundlich – Hauptsache das Bier ist kalt, es ist kurz vor Sonnenuntergang und ihr seid auf der Ostseite der Brücke. Lasst euch aber nicht von den Anglern oben erwischen – ich habe jedesmal die Befürchtung, einen Angelhaken ins Ohr zu bekommen. Generell ist diese Brücke absolut spannend, ich empfehle die Web-Dokumentation Planet Galata, die gibt einen tollen Eindruck wieder.

 

 

IMG_11445. Handeln im Basar

Der große Basar ist natürlich absolute Pflicht für jeden Istanbul-Besucher. Aber Vorsicht: Immer respektvoll bleiben. Die Händler reagieren sehr empfindlich, wenn man ihnen vorwirft, die Sachen viel zu teuer anzubieten oder einen extrem geringeren Preis anbietet. Lieber etwas umgucken, sagen was man gerne hätte, wieder gehen – in der Regel rufen Sie einem neue Preisangebote hinterher, dann lässt es sich leicht in eine Verhandlung einsteigen. Der Basar ist ein riesiges Labyrinth – 31.000 qm und etwa 20 Ein- und Ausgänge – was spannend zu erkunden ist. Nach vielen Erzählungen habe ich mich immer noch nicht gewagt, in den Lederbasar zu gehen, angeblich wird man hier in die Geschäfte gelockt und so lange mit Çay abgefüllt, bis man endlich etwas kauft. Und ich kann doch so schlecht nein sagen. Total süß ist auch der Bücherbasar, der zwar nur türkischsprachige Bücher verkauft, aber eine absolut einmalige Atmosphäre hat – nicht zuletzt wegen der entspannten Hunde und Katzen, die überall herum liegen.

Die beste Empfehlung in Istanbul ist aber definitiv, sich einfach treiben zu lassen. Es gibt so viel Schönes zu entdecken. Vor allem in Beyoğlu findet sich immer ein tolles Restaurant, in dem man Mezze (quasi türkische Tapas) serviert bekommt, dazu ein Efes und Raki (es wird übrigens „Rake“ ausgesprochen).

Viel Spaß in Istanbul!

3 thoughts on “Top 5 – was tun in Istanbul

  1. Thomas

    Hallo Jenni,

    das mit den Händlern ist ganz normal. Du darfst dich nicht von ihrer ersten Reaktion täuschen lassen, dass gehört zum Spiel des Verhandelns dazu!

    Als Reaktion darauf ist einfach ein Lächeln und ein Preisvorschlag okay. Aber eigentlich solltest du niemals mit „zu Teuer“ anfangen.

    Das funktioniert mehr nach dem Schema: Aber schau, ich muss auch noch viele Souvenirs für zu Hause finden. Ich habe auch nicht so viel Geld zum Ausgeben – wie viel lässt sich denn für Xy machen? – Gehen 30 Lira anstatt 60 Lira klar?

    Kurz und gut: Komme mit Argumenten weshalb du weniger zahlen willst! Niemals mit: „Deine Ware ist schlecht oder zu teuer“.

    Das Spiel mit dem Preisvorschlag geht dann ein paar Mal hin und her: Du sagst 30 – er 55.

    Du musst dann ein neuen Argument finden: Ja – ich muss noch so viele für xy besorgen. Und die Reise hat mich schon so viel gekostet. Mehr als 35 geht wirklich nicht.
    Das läuft so am Großen Basar und allen anderen Basaren in der Türkei immer ab: http://www.tuerkeireiseblog.de/grosse-basar-istanbul/

    Bleib einfach beim Verhandeln immer positiv und falls du auf einen Tee eingeladen wirst: Während dem Teetrinken wird nicht verhandelt sondern einfach nur geplaudert.

    lg Thomas

      1. Thomas

        Hallo Jenni,

        gerne!

        Versuche es einmal auf die Art: Dadurch gibt es gleich ganz andere Erfolge beim Verhandeln am Basar ;).

        lg Thomas

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