Türkischer Kaffee im Mandabatmaz in Istanbul

Meiner Ansicht nach muss man sich durch Städte ja durchessen und -trinken. In Istanbul sind Çay und Efes selbstverständlich, aber auch der türkische Kaffee ist eine Erfahrung wert. Ich empfehle das Mandabatmaz in Beyoğlu.

Das Mandabatmaz verspricht selbst den besten türkischen Kaffee von ganz Istanbul. In einer kleinen Seitengasse der İstiklal Caddesi gelegen, muss man es erst mal ein bisschen suchen. Angaben von Tripadvisor und Google Maps sind nicht ganz korrekt. Die kleine Gasse heißt Olivya Geҫidi, ganz in der Nähe des Galatasaray-Gymnasiums. Am Eingang der Gasse ist ein Greyder-Laden mit Schuhen und Handtaschen.

Das Café ist winzig klein, aber dank der winzigen Möbel finden dann doch einige Menschen Platz. Winzige Möbel sind in Istanbul irgendwie Standard, selbst schicke, moderne Restaurants setzen auf die Miniaturausgaben von Tischen und Stühlen, was ab einer gewissen Anzahl Mezzes (türkische Tapas) zur Herausforderung wird. Aber auch das ist typisch für diese Stadt: Zu viel Alles auf zu wenig Platz – Menschen und Autos ganz vorne mit dabei.

Zurück zum Kaffee: Zur Auswahl gibt es im Prinzip nur Kaffee mit viel oder sehr viel Zucker. Der Barista (der hier sicher schöner heißt, aber das gilt es nächstes Mal herauszufinden) füllt Kaffeepulver, Zucker und Wasser in einen kleine Metallkanne, stellt sie auf die Gasflamme und wieder runter und rührt. Heraus kommt eine volle Espressotasse mit dem türkischen Kaffee, der erst mal wie Schlammkaffee aus dem Kindergarten aussieht und ein bisschen nach angebranntem Kakao schmeckt. Aber genau diese teerige Schaumkrone macht den Unterschied zwischen dem Könner und dem Nicht-Könner aus. Darunter kommt dann endlich der wirklich leckere, wenn auch sehr süße (in der Variante mit viel Zucker) Kaffee heraus. Aber Vorsicht: Beim Anblick des ersten Kaffeesatzes in der Tasse oder sobald es anfängt mehlig im Mund zu werden unbedingt aufhören – sonst wird es eklig und die bis dahin recht leckere Erfahrung ist dahin.

Unbedingt auch mal in Instanbul trinken:
Sahlep
: schmeckt wie heiße Milch mit Honig, als man noch klein war
Raki: wird in der Regel als Löwenmilch, also mit Wasser getrunken.
Efes: schmeckt wie leckeres Kölsch (gut für mich) und wird in sämtlichen Größen serviert
Çay: immer und überall!
Ayran: Joghurtgetränk mit hohem Salzanteil
Den frisch gepressten Granatapfelsaft und vor allem den schon in Plasikbecher abgefüllten, überaus künstlich aussehenden Organgensaft. Beides wird an quasi jeder Straßenecke für 1 TL verkauft.

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