Drei Gründe, warum du an deinen kreativen Fähigkeiten arbeiten solltest

Hört man die Wörter “Kreativität” oder “kreative Fähigkeiten”, denken viele an die Fähigkeit etwas Künstlerisches, besonders Originelles erschaffen zu können. Doch Kreativität bezeichnet generell unsere Fähigkeit neues erschaffen zu können, und das kann auch etwas ganz kleines sein: eine neue Erkenntnis, eine Veränderung in unserer Routine oder eine neue Herangehensweise an ein Problem.

Kreativität bezeichnet wie Intelligenz eine Fähigkeit unseres Gehirns. Sie war in der Evolution der Menschheit ein ganz entscheidender Baustein und hat es dir überhaupt möglich gemacht, dich vom wehrlosen Säugling zum bewusst denkenden Menschen, der laufen, sprechen und kritisch denken kann, zu entwickeln.

Das besonders schöne an deinen kreativen Fähigkeiten ist, dass sie sich trainieren lassen.

Ganz wie wir auch unsere Muskeln trainieren und unseren Vorstellungen entsprechend formen können, können wir auch Denkprozesse trainieren.

Und so wie sportliches Training uns gesünder und damit auch ein bisschen glücklicher machen soll, verhält es sich auch mit dem Training unserer kreativen Fähigkeiten.

Jetzt macht ein kreativ fittes Gehirn dich nicht sofort schön und gesund, aber ich möchte dir drei andere Gründe nennen, warum du an deinen kreativen Fähigkeiten arbeiten solltest.

1. Du wirst dich für andere Menschen öffnen

Kreativität braucht Input. Steve Jobs wird in der Regel das Zitat “creativity is connecting the dots” zugeschrieben – ohne “Punkte” gibt es keine Kreativität. Je mehr Eindrücke wir sammeln, desto mehr Treibstoff bekommt unser Hirn, um einen kreativen Output zu erreichen.

Wer also kreativ sein will, muss sich zwangsläufig für seine Umwelt interessieren und wird lernen müssen sich zu artikulieren. Er knüpft Kontakte, spricht mit Menschen, hört von anderen Erfahrungen. Wer sich den Erfahrungen anderer Menschen öffnet, wird auch Interesse von anderen Menschen zurückbekommen. Darüber schließen sich Freundschaften und es entsteht ein Netzwerk, das wir Menschen für unsere emotionale Gesundheit brauchen.


2. Du wirst neue Chancen sehen

Dass wir in einer Zeit Leben, in der Veränderung die einzige Konstante ist, muss ich hoffentlich niemandem erklären. Doch was wir oftmals nicht hören wollen, ist dass diese Veränderung immer noch schneller werden wird.

Als ich vor über 15 Jahren Abi machte, war schon klar, dass man sich in der Wahl des Studienfachs nicht nach der aktuellen Arbeitsmarktlage richten sollte. Nach den vier Jahren Studium konnte die Lage schon ganz anders aussehen.

Ich betrat 2009 den Arbeitsmarkt als Diplom-Journalistin (FH), mitten in der Finanzkrise. Trotzdem wurde ich nicht arbeitslos, sondern konnte ziemlich schnell einen Job als Eventmanagerin finden. Daraus wurde dann eine Innovationsmanagerin, eine Innovation Evangelist und Product Designer und heute arbeite ich als Digitalberaterin und Kreativitätstrainerin.

Mein ganzer Lebenslauf hat nichts damit zu tun, dass ich den nächsten Schritt je geplant hätte, sondern dass ich Chancen sah und einen Schritt auf sie zu machte, bevor sie verschwinden konnten.

Wer kreativ fit ist, der sieht ständig Chancen und kann im richtigen Moment zugreifen. Wenn du dich kreativ fit hältst, dann erfährst du von Veränderungen, bevor sie dich betreffen. Und sobald sie dich betreffen hast du dich schon auf sie eingestellt. Statt also der verändernden Welt hinterherzuhecheln, reitest du eine Welle der Sonne entgegen.


3. Du wirst gelassener

Eine Besonderheit des kreativen Prozesses ist, dass große Teile davon unterbewusst laufen und du dich nicht aktiv damit beschäftigen musst. Diese Phase der Inkubation ist es, in der unser Hirn sich die entsprechenden Punkte sucht, Verbindungen neu knüpft oder auflöst und sich irgendwann mit dem AHA-Moment wieder zurückmeldet.

Kreativ fitte Menschen haben ein tiefes Vertrauen in diese scheinbar unkontrollierbare Phase, während viele andere versuchen, die Kontrolle über ihre Gedanken zu behalten und dadurch beispielsweise schlecht schlafen oder in ihren anderen Aufgaben unkonzentriert werden.

Der kreative Prozess funktioniert erst, wenn wir unserem Unterbewusstsein die Kontrolle überlassen. Dieses Vertrauen wird in Form des kreativen Outputs belohnt, der uns dann befähigt zu agieren und nicht einfach nur zu reagieren. Indem wir unserem Hirn also etwas Vertrauen entgegenbringen, gewinnen wir ein hohes Maß an Kontrolle über unser Leben in dieser sich schnell verändernden Welt.


Keine Stunde unseres Lebens geht vorüber. ohne dass wir uns nicht ein bisschen an die Umstände anpassen müssen. Unsere kreativen Fähigkeiten hilft uns mit Veränderungen zurechtzukommen, uns auszudrücken und die Kontrolle über uns selbst zu behalten, sie ist letztlich die beste Vorsorge für unsere mentale Gesundheit.